Pädagogisches Ganztagskonzept

Vorwort

Basierend auf der Ganztagsrichtlinie des HKM vom November 2011 entwickelte die Marie-Durand-Schule Bad Karlshafen ihr bisheriges Konzept weiter und wurde 2013 mit diesem Pädagogischen Ganztagskonzept in das Profil 2 aufgenommen. Dadurch wurden die Möglichkeiten für die Schüler zu lernen, zu arbeiten und freie Zeit gemeinsam sinnvoll zu gestalten erweitert. Das Lernen wurde über den Tag verteilt und im Schultag mehr Zeit zum Entspannen und für Bewegung eingeplant. Die Schule veränderte sich und wird nun stärker zum Lebensraum für die Schüler, in dem mehr Zeit und Raum geschaffen wird für kreative, musische, sportliche und kognitive Angebote, die über den Pflichtunter-richt hinausgehen. In der Mensa kann ein gesundes und preisgünstiges Mittagessen eingenommen werden.
Berufstätige Eltern können davon ausgehen, dass ihre Kinder die Zeit sinnvoll verbringen; die gemein-same Zeit in der Familie bleibt weitgehend frei von schulischen Pflichten.
Die Organisation als Ganztagsschule im Profil 2 bietet eine Reihe von Vorteilen und Chancen:
• mehr Ruhe im Tagesverlauf durch eine veränderte Zeitstruktur (u.a. Unterrichtsblöcke von 40, 80, 120 min)
• mehr produktive Lernzeit für die Kinder, längere Übungsphasen; größere Möglichkeiten der Rhyth-misierung
• Förderung der Klassengemeinschaft
• Wahl- und Betreuungsangebote in der Zeit von 7.15 h – 17.10 h
• durch tägliche Lernzeit im Klassenverband entfallen reguläre Hausaufgaben
• in SHS-Kursen (Schüler helfen Schülern) und der Erweiterten Lernzeit können Schüler mit fachkun-diger Hilfe zusätzlich schulische Aufgaben erledigen
• verbesserte Möglichkeiten für Individualisierung und Teamarbeit

Darstellung der Schule und Größe

Die Marie-Durand-Schule ist eine integrierte Gesamtschule für die Jahrgänge 5 bis 10. Von den ge-genwärtig 468 Schülern (Schuljahr 2020/21) kommen ca. 20% aus den beiden anderen Bundeslän-dern. Sie verteilen sich auf 21 Klassen und werden von 42 Lehrkräften mit unterschiedlicher Unter-richtsverpflichtung unterrichtet.

A. Steuerung der Schule

Die Koordination des Ganztagsbereichs der Schule wird seit dem Schuljahr 2010/11 von einem Ober-studienrat als dessen besonderer Aufgabenbereich durchgeführt. Der Ganztagskoordinator ist Mit-glied der erweiterten Schulleitung und nimmt an den regelmäßigen Schulleitungssitzungen teil. Träger und Verwalter der finanziellen Mittel des Ganztagsbereichs ist der Förderverein der Marie-Durand-Schule, dessen Vorstand der Schulleiter als Beauftragter für den Ganztagsbereich angehört. Schullei-tung, Ganztagskoordinator und Förderverein führen eine jährliche Evaluation des Ganztagsbereichs durch, ermitteln den Bedarf für neue Angebote und überprüfen das aktuelle Angebot auf Effektivität, Nachfrage und Qualität. Die Ergebnisse und Veränderungsmöglichkeiten werden in regelmäßigen Zusammenkünften miteinander kommuniziert. Der Förderverein schließt mit dem außerschulischen Personal direkt oder über die Kooperationspartner Verträge ab. Als Kooperationspartner stehen zur Verfügung:

  • Landkreis Kassel
  • Volunta Kassel
  • Projekt Begegnung eGmbH Holzminden
  • Fahrradshop Dreiländereck Bad Karlshafen
  • Gitarreninstitut Kassel
  • Wesertherme Bad Karlshafen
  • Kanu-Schumacher Trendelburg
  • Deutsches Hugenottenmuseum
  • Krebs & Riedel
  • Tierheim Bad Karlshafen

B. Unterricht und Angebote

Bei den Ganztagskursen werden schwerpunktmäßig Angebote ausgewählt, die Kenntnisse, Kompetenzen und Fähigkeiten vermitteln, die im Pflichtunterricht nicht oder nur selten vermittelt werden können, wie z.B. Erlernen von Instrumentalmusik, Trekking- und Mountainbike fahren, szenisches Spiel, handwerkliche Betätigungen, etc. Eine enge Verknüpfung mit den Angeboten des Berufswahlkonzepts ist gegeben, ebenso die Einbindung von Elementen aus dem Bereich „Schule und Gesundheit”. Das Förderkonzept der Schule ist in den Jahrgängen 5 – 7 als integriertes System angelegt, d.h. alle Schüler des Jahrgangs nehmen an mindestens einem Angebot je nach ihren individuellen Lernschwerpunkten und Fähigkeiten teil. Die Förderstunden sind i.d.R. im Vormittagsbereich und nicht in Randstunden angesiedelt. Spezielle Fördermaßnahmen, wie LRS- und Rechenschwäche-Kurse, ergänzen das Angebot am Nachmittag. Als spezielle Förderung bieten Schüler des Jahrgangs 10 an vier Nachmittagen Nachhilfekurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch unter dem Namen „Schüler helfen Schülern” an. Für diese Kurse bedarf es keiner Anmeldung, sondern Schüler kommen je nach Bedarf. In den Pausen und in der Mittagspause können die Schüler auf dem Schulhof, in der Sporthalle und auf einem Kleinsportfeld unter Aufsicht Spiel- und Sportgeräte ausleihen und nutzen.

C. Schulkultur, Lern- und Aufgabenkultur

Selbständige Lernformen sind Unterrichtsprinzip in allen Fächern und werden durch Anwendung und Umsetzung des Methodenkonzepts in den einzelnen Jahrgängen vorbereitet und unterstützt.
Im Bereich SOL – Selbstorganisiertes Lernen stehen den Schülern insgesamt drei Räume (Bibliothek, Lernwerkstatt und Kunst 1) zur Verfügung, in denen sie schulische Arbeiten erledigen können, z.B. die Vorbereitung von Referaten, Arbeit mit dem Rechentrainer, Partner- oder Gruppenarbeiten, Vorbereitung auf Tests und Prüfungen. In der „Erweiterten Lernzeit“ stehen Betreuungskräfte zur Unterstützung und als Aufsichten bereit. Bis 15.10 Uhr dies von allen Kindern genutzt werden; ab 15.15 Uhr ist die Anmeldung zur Betreuung erforderlich.
In den täglichen Lernzeiten im Klassenverband werden Lernzeitaufgaben aus dem aktuellen Unterricht erledigt. Dort ist Zeit für individuelles Lernen, Üben und zum Festigen von Grundlagen und ersetzt weitgehend die früheren Hausaufgaben. Die Schüler führen hierzu einen Lernzeitplaner. Während der Lernzeit ist ein Lehrer des Jahrgangsteams zur Unterstützung und als Ansprechpartner anwesend.

D. Kooperation

Mit den Kooperationspartnern findet eine jährliche Zusammenkunft statt, in der ein Austausch über die abgelaufene Zusammenarbeit und die Planung der zukünftigen Weiterarbeit stattfindet. Die Jahrgangsteams planen regelmäßig jahrgangsbezogene Projekte, die in den vier Vorhabenwochen oder als Angebot über mindestens ein halbes Jahr durchgeführt werden. Hierzu zählen insbesondere die Präventionsprojekte in Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit, Jugendhilfe, Polizei sowie Drogen- und Suchtberatung. Die Schule ist Mitglied im Präventionsrat der Stadt Bad Karlshafen und unterhält enge Kontakte zu entsprechenden Einrichtungen der benachbarten Kommunen. Darüber hinaus ist die Schule Mitglied im Ganztagsschulverband sowie in der GGG Hessen.

E. Partizipation

Eltern und Schüler können sich in Klassen- und Schülerratsstunden, im Schulelternbeirat (SEB) sowie im Förderverein bei der Entwicklung der Ganztagsschule konstruktiv einbringen. Die Schule unterstützt die Fortbildung der Schüler und Eltern. Die Schülervertretung und der Vorstand des SEB treffen sich zum Austausch mit der Schulleitung über die Entwicklung der Schule.

F. Schulzeit und Rhythmisierung

Der Pflicht- und Wahlpflichtunterricht sowie die freiwilligen Unterrichts- und Betreuungsangebote werden gemäß der Stundentafel und den zur Verfügung stehenden Lehrerstunden und Honorarkräften in der Zeit von 7.50 Uhr bis 15.10 Uhr erteilt. Der Zeitplan der Schule lässt in allen Jahrgängen Blockunterricht (80 Minuten) zu; der Gong zwischen den einzelnen Stunden entfällt, um den Ablauf nicht zu stören. Das gegenwärtige Zeitmodell ermöglicht alle Formen von Rhythmisierung; so werden Lernzeiten, Förderstunden, eigenverantwortliches Arbeiten, Lerntraining und Lernwerkstatt-Tätigkeiten im Vormittagsbereich integriert.
Der Schultag beginnt mit einem „Offenen Anfang” ab 7.15 Uhr, der Unterricht beginnt um 7.50 Uhr. Vor Unterrichtsbeginn sind die Klassenräume ab 7.30 Uhr im Rahmen des „Offenen Anfangs” geöffnet. In jedem Teamraum ist ab 7.30 Uhr ein Mitglied des Jahrgangsteams (Lehrkraft) als Ansprechpartner und Aufsicht anwesend. Die Schüler können sich dort in Ruhe auf den Unterrichtsbeginn vorbereiten. Die Klassenraumtüren sind geöffnet; lautes Rufen, Rennen und Toben sind hier untersagt. Für Bewegung bieten Pausenhalle und der Außenbereich genügend Platz. Nach einer Mittagspause von 45 Minuten, in der die Schüler die Angebote der pädagogischen Mittagsbetreuung, das Mittagessen, sowie ihre Freizeit nutzen können, werden Förderunterricht, Erweiterte Lernzeit, SHS-Kurse, Arbeitsgemeinschaften und Angebote schulischer und außerschulischer Kräfte sowie weiterer Pflicht- bzw. Wahlpflichtunterricht in der Zeit von 13.50 Uhr bis 15.10 Uhr vorgehalten. Von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr können diejenigen, die eine längere Betreuung wünschen, an sportlichen Aktivitäten in der Halle oder auf den Sportplätzen, Angeboten der Schulsozialarbeit und der Vereine sowie weiteren noch zu bildenden Freizeitangeboten (u.a. durch Honorarkräfte) teilnehmen. Außerdem stehen die Bibliothek sowie die Erweiterte Lernzeit mit ihren Angeboten bis 17 Uhr unter Aufsicht offen.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen und zur Steigerung der Verbindlichkeit der Teilnahme an Wahlangeboten gelten die folgenden Regelungen:

  • Jeder Schüler der Jahrgänge 5 – 8 muss im Laufe des Schulbesuchs an der Marie-Durand-Schule mindestens vier Halbjahreskurse seiner Wahl besucht haben.
  • Im Rahmen der Rhythmisierung werden Wahlangebote auch am Vormittag angeboten.
  • Verpflichtender Unterricht findet in den Jahrgängen 7-10 an einem Nachmittag statt.
  • Im Jahrgang 9 ist ein fester Projekttag pro Woche über das gesamte Schuljahr im Stundenplan verankert.
  • Mit zwei Projektwochen, die fest im Jahresterminplan der Schule verankert sind, werden größere Unterrichtsvorhaben, Besuche außerschulischer Lernorte, Projektunterricht u.ä. im Rahmen der Kontingentstundentafel für alle Jahrgänge umgesetzt.

G. Raum- und Ausstattungskonzept

Der Schule stehen alle Räume und Einrichtungen für eine Arbeit als Ganztagsschule in optimaler Ausstattung zur Verfügung; hierzu zählen insbesondere:

  • die Mensa
  • die Bibliothek
  • die Lehrküche
  • alle Fachräume der FB Informatik, Arbeitslehre, Kunst, Musik und der Naturwissenschaften
  • Sozial- und Freiräume in und außerhalb des Schulgebäudes

Den Lehrkräften und dem außerschulischen Personal stehen Arbeitsplätze im Lehrerzimmer, im Elternsprechzimmer, dem kleinen Konferenzraum sowie in den Teamräumen zur Verfügung. Als Ganztagsbüro fungiert der Raum des Ganztagskoordinators/derSchülervertretung.

H. Pausen- und Mittagskonzept

Vor Unterrichtsbeginn ist das Gebäude ab 7.15 Uhr im Rahmen des „Offenen Anfangs” geöffnet.
Von Montag bis Freitag wird den Schülern ein warmer Mittagstisch in der Mensa angeboten; zur Auswahl stehen zwei Vollmenus (mit Fleisch bzw. vegetarisch), Salatteller sowie Nudelteller mit verschiedenen Soßen.
Das Mittagessen wird vor Ort zubereitet und entspricht den aktuellen Qualitätsvorschriften für ge-sunde und ausgewogene Ernährung. Die Bestellung und die Abrechnung des Mittagessens erfolgen online bzw. bargeldlos.
An allen Vormittagen wird den Schülern in den großen Pausen in der Mensa ein Pausenbrot ange-boten, dabei werden zunehmend Angebote für ein „gesundes Pausenbrot” unterbreitet. Die Mensa ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 7.15 Uhr – 14.00 Uhr geöffnet und steht den Schülern auch als Aufenthaltsraum zur Verfügung.
In den Pausen und in der Mittagspause können die Schüler auf dem Schulhof, in der Sporthalle und auf einem Kleinsportfeld unter Aufsicht Spiel- und Sportgeräte ausleihen und nutzen (Schule und Bewegung).

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